Zunächst einmal wünsche ich allen ein fröhliches und vor allem gesundes neues Jahr 2014!
Nun waren also wirklich schon 4 Monate vorbei und Weihnachten stand vor der Tür. Nach einem schönen Wochenende Anfang Dezember im Rift Valley, wo ich ein Projekt meiner Organisation EWNHS besucht hatte, saß ich eines Tages im Büro und mir wurde klar, dass, wenn ich zu Weihnachten noch ein paar Geschenke nach Deutschland schicken möchte, ich dies so schnell wie möglich machen muss, da es am kommenden Wochenende schon zu knapp werden würde. Nach kurzem Hin- und Herüberlegen fragte ich dann meinen Chef ob ich nicht an einem Mittwoch Nachmittag mal kurz Geschenke besorgen könne, damit ich diese noch nach Deutschland schicken kann. Zwar war er ein bisschen verwundert über diese Frage, welche ja nun wirklich nichts mit meiner Arbeit zu tun hat, aber stimmte nach Erklärungen meinerseits zu. Nach 17 Uhr wird es nämlich hier schnell dunkel und der Markt, auf dem es schöne für Äthiopien typische Dinge gibt, schließt schon früh. Nach einigen Stunden wurde ich auch fündig und machte mich auf den Weg zurück ins Büro.
Nun waren also wirklich schon 4 Monate vorbei und Weihnachten stand vor der Tür. Nach einem schönen Wochenende Anfang Dezember im Rift Valley, wo ich ein Projekt meiner Organisation EWNHS besucht hatte, saß ich eines Tages im Büro und mir wurde klar, dass, wenn ich zu Weihnachten noch ein paar Geschenke nach Deutschland schicken möchte, ich dies so schnell wie möglich machen muss, da es am kommenden Wochenende schon zu knapp werden würde. Nach kurzem Hin- und Herüberlegen fragte ich dann meinen Chef ob ich nicht an einem Mittwoch Nachmittag mal kurz Geschenke besorgen könne, damit ich diese noch nach Deutschland schicken kann. Zwar war er ein bisschen verwundert über diese Frage, welche ja nun wirklich nichts mit meiner Arbeit zu tun hat, aber stimmte nach Erklärungen meinerseits zu. Nach 17 Uhr wird es nämlich hier schnell dunkel und der Markt, auf dem es schöne für Äthiopien typische Dinge gibt, schließt schon früh. Nach einigen Stunden wurde ich auch fündig und machte mich auf den Weg zurück ins Büro.
Typisch äthiopische Dinge nach Deutschland schicken – keine leichte Aufgabe
Am nächsten Tag ging das ganze Prozedere mit der Post los. Zuvor hatte ich nachts noch alles schön in Geschenkpapier eingepackt und mir Mühe gegeben, dass alles schön aussieht, dann wollte ich morgens bevor ich mit dem Minibus zur Arbeit fuhr kurz das Ganze zur Post bringen. “Was verschickst du?”, “Moringa, Kaffee und Schals”, (Zur Erklärung: Moringa ist ein Wunderbaum in tropischen Gebieten, von dem man Teile des Stammes sowie die Blätter essen kann und sehr viele Vitamine und Nährstoffe enthält. Ich trinke Moringa zum Beispiel als Tee aus den Blättern) “Moringa und Kaffe können wir beides nicht annehmen, du musst zur Hauptpoststelle”. Ok, also fuhr ich in den anderen Stadtteil zur Hauptpoststelle um meine drei gemischten Päckchen dort abzugeben. “Was verschickst du?”, “Kaffee, Moringa, Schals”, “Du musst nach unter gehen, nur dort können die Kollegen das annehmen”. “Was verschickst du?”, “Kaffee, Moringa, Schals”, “Moringa muss gesondert verpackt werden, können wir nicht annehmen, geh zur Abteilung für gesonderten Versandt und komm dann nur mit dem Kaffee und den Schals wieder”…” Was verschickst du?”, “Moringa”, “Ok, bitte alle Päckchen auspacken, damit die Leute am Zoll reinschauen können”. Alles ausgepackt, genaue Menge, genauen Wert und Gewicht angegeben, einen für Äthiopien enormen Preis bezahlt (450 Birr sind ca. 18 €) und wieder zurück zum anderen Schalter. Diesmal nahmen sie nur den Kaffee an, weil auch dieser einen gesonderten Versandt bedarf, aber ich musste die Päckchen nicht auspacken, weil wegen des Geruchs offensichtlich war, dass ich Kaffee verschicke. Meine Verpackung von einem Waschmittel, was noch von Vorfreiwilligen bei uns in der Wohnung war und ich als Päckchen benutzte, wurde erstmal ganz umgedreht, sodass die Beschriftung nach innen und die weiße Seite nach außen zeigte und und und. Weitere ca. 18 € ärmer ging ich dann zum letzten, dem “normalen Schalter”, um die restlichen Sachen abzuschicken, die nicht irgendwie gesondert ausgewiesen werden mussten. Nachdem die Dame am Schalter einige Geschenke ausgepackt und ich diese dann wieder wie vorher einzupacken versucht hatte und sie in einer Seelenruhe ihre Arbeit erledigte, hatte ich nun endlich alles abgegeben und der Vormittag war vorbei. Ca. 10 Tage später hörte ich dann von meiner Schwester, dass der Kaffee an den Zoll im ca. 40 km entfernten Weilheim angekommen war, die Moringa, das kritischste Gut kam einfach nach Hause und die eigentlich unproblematischen Sachen wie Schals sind wohl irgendwie am Flughafen hängen geblieben. Gestern habe ich gehört, dass sie endlich auch am Zoll in Weilheim angekommen sind. Warum Schals zum Zoll kommen weiß ich auch nicht, aber immerhin haben sie es doch noch nur mit ein bisschen Verspätung zum Äthiopischen Weihnachtsfest nach Deutschland geschafft. Hier ticken die Uhren halt wirklich ein bisschen anders - man merkt es immer wieder.
Urlaub in Addis - nach vier Monaten endlich ein Hauch von Luxus
Wie bereits erwähnt, hat sich unsere Freiwilligenfamilie von Artefact seit Anfang Dezember vergrößert und nun verbringen wir unsere Zeit auch regelmäßig mit Jochen und Lisa, welche wie Nihad und ich beide für ein Jahr bleiben. Lisa ist auch bei einer kleinen Umweltorganisation tätig und Jochen Assistant Teacher bei einer Berufsschule für handwerkliche Berufe. Für die beiden war es vielleicht noch zu früh um es richtig zu schätzen zu wissen, aber für Nihad und mich, die wir uns ja schon an den einfacheren Lebensstandard in unserem Condominium gewöht hatten, kam das Angebots von Jochens deutschem Chef, die zwei Wochen, während er mit seiner Frau nach Deutschland fliegt in seinem Haus im Stadtteil Kasanchis zu verbringen, genau richtig.
Am 19.12., genau richtig zu Weihnachten, zogen wir also mit Sack und Pack für zwei Wochen von unserer Condominiumswohnung in das deutlich luxuriösere Haus des Chefs um.
Es war so schön nach 4 Monaten endlich mal wieder den Luxus einer warmen Dusche, einer Waschmaschine, Badewanne, Terrasse und Sofa zu genießen. Außerdem wird das Haus von Guards bewacht und die Haushälterin kam regelmäßig vorbei. So konnten wir im fernen Äthiopien doch ein einigermaßen traditionell europäisches Weihnachten erleben und die Stimmung dazu kam bei tagsüber sommerlichen Temperaturen und absolut keiner weihnachtlichen Stimmung auf Addis’ Strassen (das äthiopische Weihnachten ist erst am 07.01.) wirklich doch ein bisschen auf.
Auch Hackpastete, Kartoffelsalat, Gulasch, Spätzle, Plätzchen und Glühwein lassen sich mit den notwendigen Voraussetzungen in Äthiopien gut herstellen und so verbrachten wir schöne gemeinsame Tage am offenen Kamin im Wohnzimmer.
Am 19.12., genau richtig zu Weihnachten, zogen wir also mit Sack und Pack für zwei Wochen von unserer Condominiumswohnung in das deutlich luxuriösere Haus des Chefs um.
Es war so schön nach 4 Monaten endlich mal wieder den Luxus einer warmen Dusche, einer Waschmaschine, Badewanne, Terrasse und Sofa zu genießen. Außerdem wird das Haus von Guards bewacht und die Haushälterin kam regelmäßig vorbei. So konnten wir im fernen Äthiopien doch ein einigermaßen traditionell europäisches Weihnachten erleben und die Stimmung dazu kam bei tagsüber sommerlichen Temperaturen und absolut keiner weihnachtlichen Stimmung auf Addis’ Strassen (das äthiopische Weihnachten ist erst am 07.01.) wirklich doch ein bisschen auf.
Auch Hackpastete, Kartoffelsalat, Gulasch, Spätzle, Plätzchen und Glühwein lassen sich mit den notwendigen Voraussetzungen in Äthiopien gut herstellen und so verbrachten wir schöne gemeinsame Tage am offenen Kamin im Wohnzimmer.
Ein unspektakuläres Silvester in Addis Abeba
Auf der ganzen Welt feiern Leute in der Nacht von 31.12. auf den 01.01. immer wieder ins neue Jahr – nur nicht in Äthiopien. Obwohl sich die meisten Organisationen und auch Privatpersonen neben dem äthiopischen Kalender auch nach unserem gregorianischem Kalender richten, wollte man trotzdem nicht meinen, dass das neue Jahr anstand. Am 31.12. war ich ganz normal wie jeden Tag bis 17 Uhr auf der Arbeit und bekam nur auf zweimaliges Nachfragen für den nächsten Tag frei – alle meine anderen Kollegen erschienen am 01.01. ganz normal zur Arbeit. Nach einem guten Abendessen machten wir uns schließlich auf die Suche nach einer Möglichkeit zum Ausgehen, um dort ins neue Jahr zu feiern. Bewusst suchten wir uns eine Bar mit vielen “Farenjis” (zur Erklaerung siehe älterer Eintrag) aus, um wenigstens ein bisschen in Neujahrsstimmung zu kommen. Und die sah so aus: Eine Minute vor Mitternacht kündete der DJ an, dass gleich Neujahr ist, zählte dann noch die letzten 10 Sekunden runter und rief “Happy New Year”. Nihad, Lisa und ich umarmten uns und wünschten uns ein Gutes Neues Jahr und der Abend ging wie jeder andere auch weiter. Nächstes Jahr suchen wir uns wahrscheinlich alle wieder ein Land aus, wo Silvester gefeiert wird… :-)
Äthiopisches Weihnachten am 07. Januar
Schon einige Wochen zuvor hatte uns unsere äthiopische Freundin Ayni zu ihren Eltern nach Debre Zeit (ca. 50 km südlich von Addis, in einer schönen, von 7 Kraterseen umgebenen Gegend gelegen) eingeladen, um zusammen mit Ihrer Familie Weihnachten zu verbringen. So fuhren wir also am 07.01. vormittags mit dem Minibus in einen südlichen Stadtteil von Addis, um mit dem Level 1 Bus (zur Erklärung siehe älterer Eintrag), unterhalten von lauter, typisch äthiopischer Musik eine dreiviertel Stunde weiter nach Debre Zeit zu fahren. Dort angekommen wollten wir den Weg weiter zu Aynis Haus mit dem Bajaj (wie Tuk-Tuks in Asien) zurücklegen, aber natürlich wollte der Fahrer uns vier Farenjis nicht den ordnungsgemäßen Preis anbieten, sondern das Zehnfache. Also liefen wir den kurzen Weg zu ihrem Haus, welcher sich aber bei dem Temperaturunterschied, der in tieferen Lagen sofort zu spüren ist, doch als etwas anstrengend herausstellte. Bei der Familie wurden wir freundlich empfangen und nachdem weitere Familienmitglieder eingetrudelt waren, machten wir uns über das kleine, liebevoll hergerichtete Injera-Buffet her. Weihnachten ist für die orthodoxen Christen das Ende einer 40-tägigen Fastenzeit, weswegen in vielen Haushalten je nach Größe und zur Verfügung stehendem Budget der Familie, ein Ochse, Schafe oder Hühner geschlachtet und dann verzehrt werden.
Nach dem sehr leckeren Essen versuchte sich Lisa bei der traditionell äthiopischen Kaffeezeremonie und erfreute die Runde mit gutschmeckendem, frischgebrühtem äthiopischen Kaffee.
Den schönen Tag in Debre Zeit ließen wir bei Sonnenuntergang in einem der direkt am See gelegenen Restaurants bei frischgepresstem Guavensaft und Bier ausklingen und machten uns auf die Rückreise nach Addis Abeba.
Nach dem sehr leckeren Essen versuchte sich Lisa bei der traditionell äthiopischen Kaffeezeremonie und erfreute die Runde mit gutschmeckendem, frischgebrühtem äthiopischen Kaffee.
Den schönen Tag in Debre Zeit ließen wir bei Sonnenuntergang in einem der direkt am See gelegenen Restaurants bei frischgepresstem Guavensaft und Bier ausklingen und machten uns auf die Rückreise nach Addis Abeba.